Wenn man an Maßrahmenbauer denkt, schaut man gerne über den großen Teich in die USA, wo sich das Gros der weltweiten Rahmenbauerszene tummelt. Oder nach England und Deutschland, mit vielen jungen und einigen Traditions-Rahmenbauern, die zur (Wieder-)Belebung der Stahlbike-Szene beitragen.
Toei gehört zu den ganz großen (aber hierzulande weitgehend unbekannten) Rahmenbauern Japans mit einer über 50jährigen Historie (gegründet 1955). Ihre Spezialität liegt auf Randonneuren im Stil klassischer französischer Exemplare. Das konsequente Festhalten an Vintage-Look und teilweise -technik macht Toei für den Anhänger moderner Technologien etwas schwer verdaulich. Ein Augenschmaus sind sie aber allemal.
In den Rahmen integrierte Gepäckträger finden mehr und mehr Freunde. Primär wohl aus dem Grund, da sie ein ästhetisches Gesamtkunstwerk aus Rahmen und Gepäckträger ermöglichen, das mit einem Zubehörträger nicht zu erreichen wäre. Nachteil des Ganzen ist natürlich der weitaus höhere Reparaturaufwand, sollte das Teil einmal beschädigt werden. Einfach abschrauben und ersetzen ist ohne Verschraubung eher schwierig. Aber was muss passieren, dass ein Stahl- oder Edelstahlgepäckträger richtig kaputt geht …
Wenn wir schon dabei sind (und zur Bestätigung des gefühlten Trends hin zur Kombi aus Nabenschaltung mit Rennlenker) das Sondermodell „The City“ von Tout Terrain auf Basis des Grande Route Randonneur-Stahlrahmens mit Alfine-8, Versa-Shiftern, integriertem Gepäckträger und feinsten Komponenten von Mavic A317 Disc Felgen über den SON-Nabendynamo bis zum Brooks Sattel. Sieht für meinen Geschmack sehr stimmig aus.
Auf der unendlichen Suche nach dem perfekten Universalrad bin ich durch äußere Anregung auf die Versa Brems-/Schalthebel für Shimano Alfine Naben gestoßen. Sie ermöglichen es, die Alfine auch mit Rennlenker zu nutzen und echtes Randonneur-Feeling zu erzeugen. Dies lässt sich beispielsweise auch mit Jtek-Lenkerendhebeln erreichen, wobei diese derzeit leider nur für die 8-fach Alfine vorliegen.
Nach dem Beitrag über den Steelman Monster Crosser habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, wie denn aus meiner persönlichen Sicht das perfekte Alles-in-Einem-Bike aussehen könnte, das Rennrad, Crosser, MTB, Commuter und Reiserad zugleich ist.
Ich glaube ich habe es schon ein paar hundert Mal erwähnt, dass ich bei Bikes weniger auf Spezialisierung stehe, sondern eher auf Generalisierung. Oder auf Deutsch: ich mag Fahrräder, mit denen man so ziemlich alles veranstalten kann, was einem im Hirn und in den Beinen vorschwebt – von der Stadtrundfahrt über das Offroad- und Onroad-Wochenend-Training bis zur Radreise.
Auch bei Traditionsmarken gilt: wirklichen Kultfaktor verströmen sie nur, wenn ihre Produkte das auch rechtfertigen. Alter allein genügt in der Regel nicht. Wobei man Kult übrigens nicht mit „spektakulär“ oder super-cool verwechseln sollte. Denn auch robuste Qualität mit gesundem Understatement taugt zur Kultmarke.
Gestern kam es per Post: mein renovierter Nöll T3 Trekkingrahmen, der mich treu, enorm komfortabel und stabil und gelegentlich sogar sportlich über die letzten 17 Jahre begleitet hat. Nach dieser langen Zeit hatte er durchaus eine kleine Erfrischung verdient. Und die gab es jetzt: mit einer neuen Pulverlackierung im wirklich coolen RAL 7023 Betongrau (kommt auf dem Foto leider zu bräunlich-beige und wie immer nicht ganz so schön wie in Natura)
Ein „Commuter“ hat erst einmal nichts mit dem heute häufig gebrauchten Fahrradtypus zu tun, sondern ist schlicht und einfach der gute alte deutsche „Pendler“. Diese Bedeutung erklärt allerdings, wie es zur Übertragung aufs Thema Fahrrad kommen konnte. Heute bezeichnet der Commuter im Großen und Ganzen einen Bike-Typ, der sich für den täglichen Ritt zur Arbeit, in der Stadt, aber auch für längere Ausflüge eignet.
Das Rock’n Road von Rahmenbauer-Legende Bruce Gordon zählt heute zu den Klassikern im Bereich der handmade Reise- und Touringräder aus Stahl. Der klassische Look des filigranen, geschweißten Stahlrahmens gepaart mit leichtem Sloping-Touch, Reifenfreiheit bis 700 x 45c und allen benötigten Anlötteilen machen das Rad schlicht und einfach zeitlos und universell einsetzbar für kleine und große Reisen, Stadt und sanftere Offroad-Einlagen.
Man muss neidlos anerkennen: wenn Rapha etwas rund ums Fahrrad und den Radsport anpackt, kommt in der Regel etwas Zeitloses am finalen Ende der Qualitäts- und Styleskala heraus, ohne irgendeinem aktuellen Trend zu folgen. Jetzt haben sich die Freunde von der Insel etwas einfallen lassen, was irgendwie passend und logisch erscheint: die Rapha Bicycle Collection.
Vor kurzem habe ich schon ein Mal über den Trend zu maßgebauten Gepäckträgern bei Reiserädern und Commutern berichtet. Die eine Möglichkeit ist hier der Maßgepäckträgerbau und dessen Montage an den üblichen Anlötösen. Die zweite Möglichkeit besteht darin, den Gepäckträger direkt mit dem Rahmen zu verbinden, ihn zu „integrieren“. Dieses Integrationsprinzip wird beispielsweise in Serie vom Freiburger Hersteller Tout Terrain verwirklicht.
Bruce Gordon zählt zu den Veteranen im US-amerikanischen Maßrahmenbau. In seinem Laden in Petaluma/Kalifornien werden schon seit den 70er Jahren gemuffte Edelrahmen (derzeit nur noch 5-10 pro Jahr) gefertigt.
Nahezu jeder große Markenhersteller hat inzwischen Fahrräder für Frauen mit angepassten Geometrien, Rahmenkonstruktionen und Komponenten im Sortiment – auch im Rennrad- oder MTB-Bereich. Im Cityrad-Segment ist das ohenhin schon lange Normalität. Eine Normalität, die besonders stylish auch von vielen der neuen, kleineren Marken wie Retrovelo oder Bella Ciao übernommen und unterschiedlich interpretiert wird.
Nach der ersten kleinen Übersicht über Universalbikes mit Scheibenbremsen unter 1.500 Euro bekam ich ein paar Tipps (Danke Tom und Eckart!!!), die ich gerne aufnehme – plus das Marinoni als nachträgliche Entdeckung. Hier also die nächsten Kandidaten, die wieder belegen, dass dieser Radtyp in Großbritanien und den USA deutlich beliebter und gefragter scheint als hierzulande:
Nach dem Blog Post über das Genesis Day One kam mir die Idee, ein Mal zusammenzustellen, welche dieser erschwinglichen Do-it-all-Bikes aus Stahl es denn noch auf dem Markt gibt. Es muss doch eigentlich jede Menge Leute geben, die mit einem einzigen Radmodell alles fahren möchten, was der Radleralltag zu bieten hat und fordert. Sei es, dass diese Menschen einfach keine Lust oder keinen Platz für einen Rad-Fuhrpark haben oder dass sie schlicht und einfach nicht mehr Geld ausgeben möchten. Oder ist das nur eine langsam wachsende Nische? Also definierte ich ein paar Voraussetzungen für die Aufnahme in die Liste:
Stahlrahmen mit eher komfortabler Geometrie
Nutzungsmöglichkeit als Trainings-, Alltags- und Touringrad
Gepäckträgerbefestigung zumindest am Hinterbau
Scheibenbremsen
Komplettpreis unter 1.500 Euro.
Maßrahmenbauer, die gelegentlich auch Mal einen Randonneur oder ein Reiserad entwickeln dürfen, haben längst erkannt, dass zum Gesamtkunstwerk des Rads ein entsprechender Maß-Gepäckträger gehört, der sich nahtlos ins Design-Konzept fügt.
Der Weg zu einem Maßrahmenbauer bedeutet nicht unbedingt nur, dass man einen Rahmen möchte, der an die individuellen Körpermaße und Proportionen angepasst ist. Das gehört dazu, natürlich. Was man allerdings auch nur beim Maßrahmenbauer findet, ist die Möglichkeit, kleine Konstruktionsdetails hinzuzufügen, die auch den persönlichen Fahrstil und Fahrgewohnheiten unterstützen.
Surly’s inoffizieller Claim „Bikes for the rest of us“ gefällt mir nicht nur als Texter. Er besagt u.a., dass es auch für die Radler einen coolen, (noch) nicht alltäglichen und qualitativ adäquaten Stahlrahmen gibt, denen ein Maßrahmen bzw. sehr hochwertiger Produktions-Rahmen zu teuer oder schlicht zu wertvoll fürs tägliche Biken sind.
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