Vor kurzem habe ich schon ein Mal über den Trend zu maßgebauten Gepäckträgern bei Reiserädern und Commutern berichtet. Die eine Möglichkeit ist hier der Maßgepäckträgerbau und dessen Montage an den üblichen Anlötösen. Die zweite Möglichkeit besteht darin, den Gepäckträger direkt mit dem Rahmen zu verbinden, ihn zu „integrieren“. Dieses Integrationsprinzip wird beispielsweise in Serie vom Freiburger Hersteller Tout Terrain verwirklicht.
Maßrahmenbauer Thomas Veith hat allerdings auch nichts dagegen, wie das folgende Beispiel beweist. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Gepäckträger kann speziell an die Rahmenkonstruktion angepasst werden. Es gibt keine zusätzlichen Befestigungsteile, was Gewicht spart und die Zuverlässigkeit steigert, da keine Schrauben oder Gewinde ausreißen können. Der Steifigkeit des Hinterbaus dürfte das Ganze wahrscheinlich auch nicht schaden. Und nicht zu vergessen: es sieht eben ziemlich elegant und harmonisch aus.
BikeBlogger sagt:
Klasse Idee – und schöne Ausführung.
Können hier gängige Rückleuchten montiert werden?
Iwo sagt:
Das lässt sich garantiert einbauen, ist ja ein Maßgepäckträger, da geht alles. Am besten, direkt bei Thomas anfragen.
Grüße
Iwo
Thorsten sagt:
Optisch erst mal klasse Idee, bei dem Rad sowieso!
ABER ich bin im letzten Jahr auch ein hochpreisiges Stahlrad mit integriertem Edelstahl(!)gepaecktraeger gefahren und muss sagen, wenn es sich vermeiden laesst, dann auf jeden Fall fuer >mich< nicht mehr!
Ich sehe den normalen Gepaechtraeger (i.d.R Racktime oder Tubus) eher als Verbrauchsmaterial, sicher nicht mit der Wechselfrequenz, wie Ketten, aber trotzdem. Logisch, da scheuern einfach Taschen dran und das sieht man. Will ich das Rad mal irgendwo anlehnen, dann nehme ich aber immer lieber den Gepaecktraeger, als mir das OR einzumacken.
Es mag ein Einzelfall an diesem Rad gewesen sein, aber nach nicht mal einem Jahr sah der Traegerbereich weit schlimmer aus, als jeder Racktime&Tubus. Und dank flottem Metallic auch nicht mal eben so zu beheben. Der Aesthet, der beim ersten Anblick noch jubelte, stand mit Traenen davor.
Dieses Modell war jedenfalls super steif im Hinterbau und hat deutlich mehr Quentchen Leistungen uebertragen, als ein "klassisches" Rad. Wieviel davon die Gepaecktraegerkonstruktion war und wieviel die Konstruktion an sich, kann gerne diskutiert werden. Der "Praktiker" war begeistert.
Aber eben dieser Praktiker stand mit hoch rotem Kopp neben dem Rad, als zum zweiten Mal die Arbeitstasche samt Laptop aus dem Halter sprang! Letztendlich stellte sich raus, dass ausschliesslich Ortlieb QL2 passten, NIX anderes. Schade, Carradice verkaufen, Ortliebs suchen … Klar, dass war sehr spezifisch fuer das Rad, ein anderer Hersteller mag das besser loesen.
Nur wissen wir heute schon, was es morgen fuer geile neue Taschen gibt? Nein! Weiss es der Konstrukteur? Nein.
Wenn also die Taschen einschlagen wie nix, dann wird es ueber kurz oder lang sicher z. B. passenden Traeger von Tubus geben, wenn nicht gleich im Vorfeld zusammen konstruiert. Schade, wenn man dann mal nicht eben wechseln kann.
Iwo sagt:
Hi Thorsten,
ob die Lackqualität bei deinem integrierten Träger schlechter war als bei einem Tubus kann ich natürlich nicht beurteilen. Ist natürlich blöd, wenn das „harmonische“ Ganze dann durch Lackschäden leidet. Klar: den Träger einfach mal wechseln, wenn die Optik nicht mehr stimmt, geht halt nicht, das wird dann deutlich aufwändiger. Und wenn nur eine Taschenmarke passt, ist das nicht besonders kundenfreundlich. Stimmt schon, es gibt nicht nur Vorteile bei integrierten Gepäckträgern. Aber ein universell nutzbarer, integrierter Gepäckträger aus Stahl/Edelstahl in guter Pulverqualität wäre schon mein Favorit.
Grüße
Iwo
Thomas Veidt sagt:
Hallo Thorsten, diese Diskusssion kenne ich auch bzw. habe ich auch schon aus Eigeninteresse betrieben. Mein erster in Ramenfarbe gepulverter Traeger war auch schnell optisch nicht mehr neu. Das sind lackierte oder gepulverte Zukauftrager aber auch nicht mehr, wenn sie genutzt werden. Und mir fiel auf: Dein Traegerbereich war schön metallic lackiert, aber warum den Edelstahltraeger nicht in Stahloptik belassen? Die bleibt, wie sie ist.
Gruß,
Thomas