Es gibt Radhersteller, die den Retroansatz Ihrer Modelle hinter einem Deckmäntelchen aus Marketingfloskeln verstecken, vielleicht um bloß nicht in den Verdacht „veralteter“ Technologie zu geraten. Das ist Unsinn, denn erstens hat „Retro-Chic“ inzwischen eine durchaus akzeptable Marktbedeutung erlangt und zweitens kommt es immer besser an, wenn man klar sagt, was Sache ist.
Auch bei Traditionsmarken gilt: wirklichen Kultfaktor verströmen sie nur, wenn ihre Produkte das auch rechtfertigen. Alter allein genügt in der Regel nicht. Wobei man Kult übrigens nicht mit „spektakulär“ oder super-cool verwechseln sollte. Denn auch robuste Qualität mit gesundem Understatement taugt zur Kultmarke.
Viele der neuen Bike-Marken, die derzeit auf den Markt drängen, kann man durchaus als „Me-too-Produkte“ bezeichnen, oder etwas respektlos gesagt als leicht abgewandelter Abklatsch bereits bestehender Räder. Gelegentlich kommt es aber zu kreativen Neuentwürfen, die tatsächlich ganz anders sind und die zeigen, dass sich gerade auch Stahl in vollkommen neue Formen gießen lässt.
Über die kleine Renaissance des Mixte-Rahmens bei Stahlrahmenbauern und Bike-Herstellern hatte ich schon einmal berichtet. Hier ein besonders aufwändiges und schönes Beispiel von Muse Cycles, das belegt, was man alles aus einem Mixte-Rahmen machen kann: beispielsweise mit dem integrierten Rahmen, der schwungvolle Doppelstreben über den Hinterbau hinaus führt und mit einer Gepäckträger-Konstruktion verbindet (die sich auch beim Vorderrad-Gepäckträger wiederfindet).
Das Frühjahr bringt es an den Tag, was sich die Stahlrahmenhersteller über den Winter (oder noch länger) ausgedacht haben. Hier vier fangfrische Beispiele mit deutschem, aber dennoch sehr unterschiedlichem Akzent:
Dass ein Rahmen-Oberrohr auch aus 2 Rohren bestehen kann, war auch schon lange vor der Erfindung des Mixte-Rahmens ein selten gebrauchter, aber dennoch alter Hut. Dieses Stilelement wird auch heute wieder gerne genutzt, z.B. von Zullo oder Viva. Während die beiden Röhrchen in der Regel aber nebeneinander angeordnet sind, setzt die Nummer 500 in meiner Liste der Stahlrahmen-Hersteller weltweit einen anderen Akzent:
Ein „Commuter“ hat erst einmal nichts mit dem heute häufig gebrauchten Fahrradtypus zu tun, sondern ist schlicht und einfach der gute alte deutsche „Pendler“. Diese Bedeutung erklärt allerdings, wie es zur Übertragung aufs Thema Fahrrad kommen konnte. Heute bezeichnet der Commuter im Großen und Ganzen einen Bike-Typ, der sich für den täglichen Ritt zur Arbeit, in der Stadt, aber auch für längere Ausflüge eignet.
Mixte-Rahmen sind eine fast vergessene Rahmenform, bei der das klassische Oberrohr durch zwei dünne Streben ersetzt wird, die vom Steuerrohr über das Sitzrohr bis zum Hinterbau (gelegentlich bis zum Ausfallende) geführt werden. Der Name „Mixte“ sollte ursprünglich die Mischung aus Herren- und Damenrad beschreiben. Tatsächlich wurden Mixte-Räder in meiner Erinnerung aber praktisch nur von Frauen gefahren.
Man muss neidlos anerkennen: wenn Rapha etwas rund ums Fahrrad und den Radsport anpackt, kommt in der Regel etwas Zeitloses am finalen Ende der Qualitäts- und Styleskala heraus, ohne irgendeinem aktuellen Trend zu folgen. Jetzt haben sich die Freunde von der Insel etwas einfallen lassen, was irgendwie passend und logisch erscheint: die Rapha Bicycle Collection.
Die meisten Radhersteller bauen weiterhin den klassischen Kettenantrieb an ihre Räder. Macht nichts. Das war so, ist so und wird noch eine Weile so bleiben. Manche addieren inzwischen auch Modelle mit Gates Riemenantrieb hinzu, man muss ja up-to-date bleiben. Das Ganze konzentriert sich dann auf relativ klar definierte Einsatzbereiche wie etwa der Fixie Inc. Peacemaker Singlespeeder, das Veloheld Path Urban MTB oder das VSF T-Belt Trekkingbike (und viele mehr). Auch gut. Man muss ja nicht übertreiben.
Kurz vor Weihnachten, wenn der Schimmer von sanftem Kerzenlicht und das Leuchten in den Augen der Kinder in Vorfreude auf den Weihnachtsabend die Wohnstätten erleuchten, darf ein wenig mobiler Glanz in Form eines Stahlrahmen-Bikes nicht fehlen.
Bei meinen Streifzügen durch die wunderbare Welt des Stahlrahmenbaus ist mir bislang nur ein Hersteller begegnet, der seine Räder auf Events wie der „Landpartie“, der „Gourmet & Garden“ oder einem „Fürstlichen Gartenfest“ präsentiert.
Ich habe gefühlt schon ein paar Tausend Mal erwähnt, dass mir Radläden besonders gut gefallen, die einen klaren Fokus haben (und idealerweise vor allem auf Stahlbikes setzen). Man könnte das auch „ein Konzept“ nennen, das über ein möglichst massenhaftes Verkaufen von ebenso massenhaften Rädern hinausgeht.
Nahezu jeder große Markenhersteller hat inzwischen Fahrräder für Frauen mit angepassten Geometrien, Rahmenkonstruktionen und Komponenten im Sortiment – auch im Rennrad- oder MTB-Bereich. Im Cityrad-Segment ist das ohenhin schon lange Normalität. Eine Normalität, die besonders stylish auch von vielen der neuen, kleineren Marken wie Retrovelo oder Bella Ciao übernommen und unterschiedlich interpretiert wird.
Nach der ersten kleinen Übersicht über Universalbikes mit Scheibenbremsen unter 1.500 Euro bekam ich ein paar Tipps (Danke Tom und Eckart!!!), die ich gerne aufnehme – plus das Marinoni als nachträgliche Entdeckung. Hier also die nächsten Kandidaten, die wieder belegen, dass dieser Radtyp in Großbritanien und den USA deutlich beliebter und gefragter scheint als hierzulande:
Nach dem Blog Post über das Genesis Day One kam mir die Idee, ein Mal zusammenzustellen, welche dieser erschwinglichen Do-it-all-Bikes aus Stahl es denn noch auf dem Markt gibt. Es muss doch eigentlich jede Menge Leute geben, die mit einem einzigen Radmodell alles fahren möchten, was der Radleralltag zu bieten hat und fordert. Sei es, dass diese Menschen einfach keine Lust oder keinen Platz für einen Rad-Fuhrpark haben oder dass sie schlicht und einfach nicht mehr Geld ausgeben möchten. Oder ist das nur eine langsam wachsende Nische? Also definierte ich ein paar Voraussetzungen für die Aufnahme in die Liste:
Stahlrahmen mit eher komfortabler Geometrie
Nutzungsmöglichkeit als Trainings-, Alltags- und Touringrad
Gepäckträgerbefestigung zumindest am Hinterbau
Scheibenbremsen
Komplettpreis unter 1.500 Euro.
Der meistverkaufte Stahlrahmen der Welt gehört nicht zu den deutschen, italienischen oder französischen Traditionsmarken, sondern nach China: Flying Pigeon ist DAS chinesische Fahrrad schlechthin. Von den heute robusten Stahlrädern wurden seit der Firmengründung 1936 und der Produktion der ersten Fliegenden Taube 1950 rund 75 Millionen Stück verkauft.
Es gibt mehr und mehr Radläden, die neben ihrer herkömmlichen Marken-Palette auch Hausmarken entwickeln und vertreiben. Beispielsweise Zwei Urban Bikes in Zürich.
Cooper als Unternehmen gibt es bereits seit 1946. Genau: das sind die mit der langen Rennwagen-Historie und auch die, die den legendären Mini Cooper entwickelt haben.
Es war einmal die „Fahrradfabrik von Hoyer & Glahn – Weltrad“ in Schönebeck an der Elbe. Diese war von Ende des 19. Jahrhunderts nach Ende des 2. Weltkriegs einer der bedeutendsten Fahrradhersteller weltweit – und in Deutschland sowieso. Zwischen 1885 und 1948 wurden hier rund 2.5 Millionen Fahrräder und 435.000 Kinderwagen produziert.
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