Vorne Roller, hinten MTB: Sports Utility Bike alias Cargo Dragster

Ich muss zugeben, dass mir die vom Konstrukteur und Industrie-Designer Sven Schulz gewählte Bezeichnung Sports Utility Bike (SUB) zu technisch ist. Für mich ist das, was Ihr hier seht, schlicht und einfach der Cargo Dragster. Wie auch immer: das Teil ist cool. Im Übrigen bediene ich mich im folgenden der ausführlichen Ausführungen von Sven … in leicht redigierter Form.

Das Projekt entstand nach eigenen Angaben aus dem Störfaktor, „dass man bei einem „Long John“-artigen Lastenrad so einen Aufwand mit dem Rahmen treibt: erst runter und unter der Ladefläche durch, um dann vorne wieder zum Steuerkopf nach oben zu bauen. Deshalb: Achsschenkellenkung!“ Da es scheinbar nur ein einziges Großserienfahrzeug gibt, das einem hier die passenden teile liefern kann, fiel die Wahl nicht schwer: und auf den Roller Italjet Formula bzw. Dragster.

Die Schwinge des Italjet ist fest an das Hauptrohr angeschweisst. Hinten besteht der Cargo Dragster aus einem alten MTB-Stahl-Hardtail, dessen Rahmen um 10 cm gekürzt wurde. Die Ladefläche besteht aus 2,5 mm Alu-Warzenblech. Das hat neben seiner Unverwüstlichkeit den Vorteil, dass es nicht schwerer ist als die übliche Holzkiste, aber selbsttragend, so dass man es einfach mit drei Schellen an den Rahmen schrauben kann. Es gibt außerdem eine zweite, größere Ladefläche, die bis über das Vorderrad reicht und damit die Tatsache nutzt, dass eben KEIN Steuerkopf im Weg ist.

Das Rad wiegt (dank schwerer Rollerteile) ca. 30 kg, der Schwerpunkt liegt etwa in der Mitte der Ladefläche. Wenn man mehr Aufwand mit dem Rahmen treiben, die Lenkung aus Alu, die Ladefläche aus Sandwichplatten bauen und vorne einen 305er Reifen auf eine selbst laminierte Felge (CFK) ziehen würde, bekäme man das (sagt Sven) wohl viel leichter hin, allerdings ohne den Charme der Einfachheit.

Es sind mittlerweile zwei derartige Cargo Dragster unterwegs, ein langes mit 1650 mm Radstand und das abgebildete kurze mit 1500 mm Radstand.

Netterweise macht Sven kein Geheimnis aus der Konstruktion und bietet eine Bauanleitung des SUB nach Creative Commons Lizenz zum Nachbauen an, und zwar hier.

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