Vom kleinen Unterschied: C.S. Hirose

Klassische Randonneure im Constructeur-Stil sind wieder en vogue. Während sich die meisten Radler damit zufrieden geben, den klassischen Look zu bekommen, setzen sie oft auf moderne Technik wie Nabendynamos, Renn- oder Scheibenbremsen und 10-fach Kettenschaltungen oder Rohloffs.

Der folgende Randonneur von Meister Hirose setzt dagegen mit der Simplex Schaltung, Mafac Mittelzugbremsen und einer herkömmlichen Dynamo-Beleuchtung voll auf Original-Klassik. Besonders toll finde ich den kleinen Hebel an der linken Sitzstrebe zum Ein-/Ausschalten des Dynamos.

Apropos toll und kleiner Unterschied: Dieser selbstgebaute Umwerfer von Meister Hirose zeigt an einem weiteren kleinen Beispiel, was alles in der Kunst des Fahrradbaus stecken kann –  wenn man jemanden findet, der in der Lage ist, das umzusetzen.

0 Kommentare zu “Vom kleinen Unterschied: C.S. Hirose

  • Hallo Iwo,
    …. deswegen lieben wir stahlrahmen-bikes.de!!!
    Nette Clips von der anderen Seite der Erde, wunderschöne Bikes und ehrliche Mechanikerkunst. Davon gern mehr !! Gut auch der Krautscheid-Randonneur.
    Wir wollen Qualität und keinen PR-Quatsch wie „Herr(lisch) Däm(lisch)“.
    Gruß, Joachim

  • 5- oder 6-fach-Schaltung mit ungerasterten Unterrohrschalthebeln – kein Problem, das funkioniert besser, als man erwarten würde. Wer noch eine entsprechende Nabe in gutem Zustand und eine Schublade voll mit hochwertigen alten Schraubkränzen in sinnvollen Abstufungen hat, soll das gern fahren. Ansonsten wird es mit dem Verschleißteilnachschub irgendwann eng.

    MAFAC-Bremsen auf angelöteten Sockeln können tatsächlich einiges; sie sind zwar, wenngleich Randonneur-Reenectment-Papst Jan Heine diesbezüglich entschieden anderer Auffassung ist, nicht das absolut letzte Wort in Sachen Bremsleistung, aber sie funktionieren schon ordentlich und neigen, mit modernen KoolStop-Klötzen bestückt, nicht so sehr zum Quietschen wie die Cantis aus der gleichen Ära. Leicht sind sie auch.

    Selbst die ganz Rückwärtsgewandten unter den Liebhabern alter Randonneusen werden aber kaum in Abrede stellen, dass die Fahrradbeleuchtungstechnik in den vergangenen Jahren erhebliche Fortschritte gemacht hat, und dass es deshalb Unsinn ist, weiterhin mit Seitenläuferdynamo und gelber Glühfunzel unterwegs zu sein. Letztlich untergräbt das Nachbauen historischer Lösungen an dieser Stelle die Grundidee hinter solchen Rädern: Die Ausstattung soll dem Fahrer erlauben, unabhängig von externer Unterstützung sehr lange Distanzen aus eigener Kraft zurückzulegen, auch nachts und bei schlechtem Wetter. Beleuchtungsanlagen wie an dem gezeigten Rad zwingen aber schon systembedingt zu gemächlicherer Gangart, ich spreche da aus der leidvollen Erfahrung zahlreicher Wintertrainingskilometer als Jugendlicher. Regen-Brevets in Brandenburg würde ich mit so einem Museumsstück jedenfalls nicht mehr fahren wollen. Wobei es mir dafür letztlich wohl eh zu schade wäre…

    Der selbstgeschnitzte Umwerfer ist tatsächlich beeindruckend, er scheint auch ordentlich zu funktionieren. Überdies nötigt er den Piloten wenigstens nicht bei jedem Schaltvorgang vorn zum beherzten Griff zwischen die Beine.

  • Ich mag ja auch Klassiker – aber um eine Simplex-Schaltung würde ich mich nicht mehr reißen, auch wenn das sehr authentisch aussieht. Ich erinnere die Simplex an meinem Jugendrad (Renner von Rixe, vom Konfirmationsgeld gekauft) mit Grausen. Es war meine ersten Kettenschaltung – und es wäre fast meine letzte gewesen, hätten Freunde nicht andere Räder gehabt, bei denen die Schaltung exakter arbeitete und einfach zu bedienen war. Nach jahrelangem Kampf mit der Simplex war ich beim nächsten Rad kurz davor, mich wieder für eine Nabenschaltung zu entscheiden. Zum Glück kam es dann doch anders, aber bestimmt nicht wegen meiner damaligen Simplex.
    MfG, GuBa

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