Viel extremer könnte der Kontrast zu den vorher vorgestellten Edel-Bikes von Ascari kaum sein – sowohl was Design und Ausstattung der Räder angeht als vor allem den Einsatzzweck und die Bedeutung dahinter.
Während man ein Fahrrad u.a. als Sportgerät, Fortbewegungsmittel, Design-Objekt oder Ausdruck eines gewissen Lifestyle (und Bankkontos) nutzen kann, gelten in Afrika meist andere Maßstäbe. Hier wird das Fahrrad vielfach zur wirtschaftlichen, kulturellen und persönlichen Existenz-, Ausbildungs- und Lebensgrundlage. So können beispielsweise Waren effizienter zu den jeweiligen Abnehmern transportiert und Ausbildungsstätten einfacher besucht werden.
Da sich nicht jedes Fahrrad für diesen Einsatzzweck unter den harten Umwelt- und Infrastrukturbedingungen in Afrika eignet, hat World Bicycle Relief eigene Fahrräder entwickelt: das Buffalo Bike. Dieses zeichnet sich in erster Linie durch maximale Robustheit, Tragfähigkeit und Wartungsarmut aus.
Ein Stahlrahmen mit Wandstärken von ca. 1,5 mm (zum Vergleich: ein herkömmlicher Stahlrahmen aus 4130 CroMo hat in der Regel 0,7-0,9 mm Wandstärke, geschweige denn Highend-Rohrsätze wie Columbus XCr mit 0,4-0,6 mm), Singlespeed-Antrieb mit Rücktritt-Bremse, auf Robustheit ausgelegte Achsen, Felgen, Speichen und Reifen sowie ein Gepäckträger mit max. 100kg Traglast sollen das Buffalo Bike auch im harten Dauereinsatz unverwüstlich machen.
Da auch wartungsarme Fahrräder irgendwann gewartet werden müssen, bildet World Bicycle Relief gleichzeitig auch Mechaniker vor Ort aus. Noch nachhaltiger wäre das Konzept, wenn die Rahmen und sämtliche Komponenten in Afrika produziert werden könnten, aber soweit ist es leider noch lange nicht.
Laut WBR sind aktuell bereits über 200.000 Buffalo Bikes im Einsatz und über 1.000 Mechaniker wurden ausgebildet.
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