Twin Six ist eine US-amerikanische Bike- und Bikeklamottenmarke, die von den zwei Grafik-Designern Ryan Carlson und Brent Gale gegründet wurde.
Naben einem breiten Klamottensortiment finden sich im Produktprogramm auch ein paar hübsche Stahlrahmen- und Titanbikes. Zu Ersterem zählt der „Standard Rando“ Randonneurrahmen, den es schon für 600 Dollar als Rahmen-/Gabelset gibt.
Am Rahmen ist alles dran für Scheibenbremsen, Schutzbleche und Gepäckträger, der Wishbone-Hinterbau und die Ausfallenden sehen hübsch aus, auf ein tapered Steuerrohr wird zum Glück verzichtet, das PressFit 30 Tretlager ist sicher auch nicht zwingend.
Das Ganze gibt es in schwarz und grün auch als Komplettrad mit SRAM Rival Gruppe und Avid BB7 Scheibenbremsen. Viel mehr ist nicht zu sagen. Adretter Randonneur- bzw. Touringrahmen zum günstigen Preis.
Christoph sagt:
Das PressFit-30-Innenlagergehäuse verbauen die Jungs sicher, um bei Rädern mit Singlespeed-Antrieb oder Nabenschaltung ein Exzenter-Insert wie das von Problem Solvers verwenden zu können, wie bei dem grünen Pseudo-Porteur geschehen.
Ebenso wie andere Hersteller auch, verkennen die Gestalter bei Twin Six jedoch, dass allein die Möglichkeit, Schutzbleche und einen hinteren Gepäckträger zu montieren, aus einem Rad noch kein ideales Gefährt für Randonneure macht.
Iwo sagt:
Ja „Randonneur“ ist heute ein ziemlich weit gefasster Begriff. Auch von mir, ich sehe das nicht so eng. Aber ich kann verstehen, wenn man eine bestimmte Vorstellung davon hat. Ist eben einfach ein schönes Wort ;o)
Viele Grüße
Iwo
svenski sagt:
Erinnert mich stark an mein Croix de Fer – etwas teurer. Leider keine Hinweise zur Geometrie. Und zur Frage der Klassifikation: Jan Heine schlägt mittlerweile ja „Allroad bike“ vor. Klingt nicht so französisch-sexy, trifft es aber besser, da allgemeiner. Zu so einem Rad für viele Gelegenheiten kann man ja aus vielen Ecken hinkommen. und dieses kommt weder von den Randonneuren, noch von den MTBs, sondern recht klar vom CX. Und da ist ein allgemeinerer Begriff vielleicht gar nicht schlecht, denn letztlich ist es ja egal, aus welcher Ecke ein Rad kommt, wenn’s tut was es soll und dabei auch noch Spaß macht. Oder?
Gruß, svenski.
Christoph sagt:
Die Geometrietabelle mit allen wesentlichen Maßen findet sich hier.
Meines Erachtens geht die Fahrradbranche mit dem Begriff „Randonneur“, der – in dem hier relevanten Kontext – genau genommen die Person, die ein Brevet absolviert hat, bezeichnet (und nicht ein theoretisch für diesen Zweck geeignetes Rad), inzwischen sehr beliebig um. So findet sich unter diesem Namen von gesichtslosen Großserien-Trekkingrädern bis hin zu zweifellos schöner Manufakturware jedwede Art von Touren- oder Reiserad.
Das hier vorgestellte Modell sieht nach Betrachtung der Geometriedaten und sonstigen Merkmale aus wie ein milde entschärfter und mit einigen Anlötteilen aufgerüsteter Crosser oder gravel racer. Das ist nicht schlecht, denn auf dieser Basis lassen sich alle möglichen sinnvollen Radkonzepte umsetzen. Zum idealen Gefährt für Brevets oder ähnliche Touren wird es dadurch aber nicht zwangsläufig.