Safthobel mit Hautirritationen: Van Hulstejn Urushi Bike Project

Die ungewöhnlichen Rahmenkonstruktionen von Van Hulstejn kann man getrost schon heute als Design-Ikonen bezeichnen, auch wenn sie erst wenige Jahre auf dem Markt sind.

Die Auktionsexperten von Sotheby’s waren offensichtlich ebenfalls dieser Meinung und fragten freundlich bei Herman van Hulstejn an, ob man vielleicht eine kleine Special Edition mit 9 Exemplaren auf die Felgen stellen könne, um diese an die meist solvente Kundschaft zu verkaufen.

Klar, dass man sich als Rahmenbauer hier nicht lumpen lassen kann und etwas wirklich Besonderes gestalten muss, das die ohnehin schon vorhandene Exotik der Van Hulstejn-Räder auf die Spitze treibt.

Die Zutaten: Man nehme als Basis den klassischen Van Hulstejn-Rahmen aus Edelstahl und überzieht diesen mit Blattgold, das wiederum mit einem Speziallack überzogen wird, der nichts mir einer klassischen Pulverbeschichtung oder Nasslackierung gemein hat.

Urushi ist eine traditionelle japanische Lackier-Technik, bei der das Material aus dem Saft des Lackbaums gewonnen wird, der in heimischen Vorgärten nur schwer zu finden sein dürfte. Der Saft enthält ein Harz, das unter Luft und Feuchtigkeit aushärtet und eine robuste, plastikähnliche Konsistenz annimmt. Das Ganze wird auch als „natürliches Plastik“ bezeichnet.

Zurück zum Rad: Das Finish der Lackierung in Kombination mit dem Blattgold wird nicht von Van Hulstejn selbst ausgeführt, sondern von zwei russischen Künstlern, die sich mit Urushi auskennen. Die Urushisierung von Rahmen, Gabel und Vorbau dauert übrigens satte 6 Monate und mündet in 9 Unikaten. Dazu gesellen sich handgefertigte, polierte Komponenten wie z.B. Bremsgriffe und Pedale und der Rochenhaut-überzogene Lenker und Sattel, was ich wiederum weniger witzig finde.

Der Preis ist unbekannt, dürfte aber bei der angestrebten Kundschaft sicher keine Rolle spielen.

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