Morgen startet in Denver/Colorado wieder die Nabelschau der Handmadeszene in Form der North American Handmade Bicycle Show NAHBS. Ein oberflächlicher Blick auf die Ausstellerliste förderte allein fast 20 neue bzw. auf der Messe noch nicht vertretene bzw. noch nicht in meiner Liste aufgeführte Rahmenbauer zutage. Das ist prinzipiell natürlich toll. Ich frage ich nur, wann hier die Grenzen des Wachstums einmal erreicht sein werden.
Manche Experten unken ja bereits seit einiger Zeit, dass von den vielen Rahmenbauern mindestens die Hälfte demnächst ohnehin wieder verschwinden wird, das sie schlicht und einfach zu wenig Rahmen bauen können, um davon leben zu können.
Ich bin gespannt. Gerade in den USA, aber auch in Europa nimmt die Zahl der Neueinsteiger permanent zu. Ein deutliches Zeichen für die wachsende Bedeutung nicht nur des Fahrrads insgesamt, sondern auch des Bedürfnisses nach Individualität, die sich durch ein Bike nach Maß ganz gut ausdrücken lässt.
Diese Individualität hat aber sprichwörtlich ihren Preis, weshalb den Verkaufszahlen eine natürliche Grenze gesetzt ist. Diese scheint sich zwar derzeit noch nach oben auszuweiten, aber irgendwann ist einfach Schluss. Und das Mehr an Anbietern bietet leider keine Gewähr für ein Mehr an Kunden und Verkäufen.
Was ich eigentlich sagen wollte: die enorme Bilderflut toller Stahlrahmen-Bikes auf der NAHBS-Website kann ich hier nicht darstellen. Stellvertretend dafür hier ein paar Fotos eines meiner persönlichen Lieblinge unter den US-Rahmenbauern: Yipsan.
Sebastian sagt:
Sehr nette Bilder von Yipsan, da könnte man direkt die Einkaufsliste fertig machen… Ich hoffe allerdings, dass Du mit Deiner Meinung nicht recht behälst. Mir gefällt es gerade sehr gut, wie sich eine Szene entwickelt, die auch neben hoher Qualität immer mehr Vielfalt hervorbringt. Und natürlich hast Du recht, irgendwann ist Ende mit Wachstum. Doch ich hoffe, und ich glaube auch, dass das Rad in der jetzigen Studenten-Generation und den nachfolgenden ein Stück weit das Statussymbol „Auto“ ablösen wird und auch schon abgelöst hat. Sollte sich dieser Trend fortsetzen und etablieren, dann ist noch lange nicht Schluss, sondern dann geht es jetzt erst los. Natürlich wird eine Selektion stattfinden, wie in anderen Branchen auch. Ich wünsche uns aber allen, dass nach oben noch viel viel Luft ist!
Stefan sagt:
stellt sich die frage warum man bei 90% der „artisten“ 10monate warten muss….
Iwo sagt:
Weil sie ein Rad nach dem anderen bauen und teilweise mehrere Wochen dafür brauchen. 10 Monate ist nicht viel, bei Vanilla oder Richard Sachs wartet man 5 Jahre und mehr.
Grüße
Iwo