Sprinterpfeil Usain Bolt hatte zweifellos Recht, als er während der Paralympics in London die dort antretenden Sportler als „die wahren Champions“ bezeichnete. Was Menschen mit mehr oder weniger schweren Handicaps zu leisten vermögen (nicht nur im Radsport), ließ mich das eine oder andere Mal fassungslos auf dem Bildschirm schauen.
Ein Paracyling-Rennen, das ich leider verpasste (bzw. das wohl gar nicht übertragen wurde) war das Zeitfahren der Dreiradfahrer (Klasse T / Tricycle). Hier gelang es Hans-Peter Durst aus Dortmund, nach dem WM-Titel 2011 (und unzähligen anderen nationalen und internationalen Titeln zuvor) nun olympisches Silber zu erfahren. Er fährt Dreirad, weil ihn nach einem Unfall Gleichgewichtsstörungen behindern, durch die er auf einem normalen Zweirad einfach umfallen würde.
Als wenn seine enorme Titel- und Podestplatzsammlung nicht schon bemerkenswert genug wäre: seine Erfolge werden seit 2011 durch ein Dreirad mit Stahlrahmen befeuert. Verantwortlich dafür ist Edelstahl-Experte und Rahmenbauer Uwe Marschall, der ihm ein Dreirad auf den Leib maßlötete, das den UCI-Vorgaben entsprach. Ein erheblicher Fortschritt: schließlich reduzierte sich damit das Radgewicht vom bisher gefahrenen Dreirad von der Stange mit satten 25kg auf schlappe 14kg – eine ziemlich gute Basis für Medaillen- und Titelgewinne.
Übrigens: Hans-Peter Durst ist auch Langstreckenläufer und Triathlet und möchte 2018 am Ironman auf Hawaii teilnehmen. Allein die pure Absicht lässt mich den nicht vorhandenen Hut ziehen.
Wie war das nochmal mit Usain Bolt: „Paralymics is where you find true champions!“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
rbt sagt:
scheibenbremsen an nem renner ? was sagt denn die UCI dazu ?