Condor Super Acciaio: Powerstahl für die Rennstrecke

Dass sich Stahlrahmen durchaus für den harten Renneinsatz konstruieren lassen, wenn man ein wenig die traditionellen Pfade verlässt, zeigt das funkelniegelnagelneue Condor Super Acciaio, das die Kollegen von road.cc schon bewundern (und fotografieren durften).


(Fotos: road.cc)

Dieser geschweißte Hardcore-Stahlrenner wird aus einem speziell von Dedacciai entwickelten Rohrsatz in Italien gefertigt. Das Oberrohr ist am Steuerohr und Sitzrohr „gequetscht“, wärend das bi-ovalisierte Unterrohr sich ebenfalls zu den Rohrübergängen hin verjüngt. Das Ganze macht auch durch die großvolumigen Sitz- und Kettenstreben sowie vor allem durch das mächtige, konische Steuerrrohr einen knallharten Eindruck.

Ach ja: Kompletträder mit schlappen 7,5 kg sollen wohl kein Problem sein.


(Fotos: road.cc)

Hier ist tatsächlich absolut Schluss mit Retro-Schick und Vintage-Look. Das Condor Super Acciaio kommt in Bälde angeblich für 1.199 Pfund (= ca. 1.400 Euro) für das Rahmenset mit Carbongabel auf den Markt, was mir durchaus als Hammerpreis erscheint.

0 Kommentare zu “Condor Super Acciaio: Powerstahl für die Rennstrecke

  • Wenn das gute Stück schon mit aktuellen Rennrahmen konkurrieren will, dann fehlen mir Aussagen zu Gewicht und Steifigkeit, außerdem ist der Preis ziemlich hoch. Einen absolut konkurrenzfähigen Alurahmen in sehr guter Verarbeitung bekommt man für deutlich unter 1000 €, Titan zum etwas gleichen Preis wie diesen hier. Was kann dieser Rahmen besser als die oder als ein mittelguter Carbonrahmen? Auch bei bike.cc finde ich keine Antwort darauf.
    Ehrlich gesagt, sind mir „klassischere“ Stahlrahmen sympathischer, die nicht versuchen, etwas zu sein, was andere genauso gut oder besser können. Wobei ich eine gewisse Begeisterung für die Umformungen und die Resistenz gegen Stürze etc. nicht verhehlen kann.

    Gruß, svenski.

  • Naja, eins kann dieser Rahmen mit Sicherheit besser als jeder Profi-Carbonrahmen: er ist nicht von der Stange. Dass das kein Rahmen für den marketing- und massengetriebenen Profiradsport ist, sollte ja wohl klar sein. Insofern hinkt der Vergleich mit durchschnittlichen Carbonrahmen: die Zielgruppen sind einfach vollkommen unterschiedlich. Aber es gibt ein paar ambitionierte Radsportler, die gerne Performance mit Individualität verbinden. Und da macht so ein auf Leistung getrimmter Stahlrahmen in Kleinserie auf jeden Fall Sinn. Wenn ich mir die Konstruktion anschaue, gehen ich übrigens davon aus, dass die STW-Werte jeden brettharten MAX-Rahmen aus den 80ern meilenweit übertreffen werden, mit dem die härtesten Profi-Klassiker gewonnen wurden. So viel Leistung dürfte für die meisten ausreichend sein (wenn man die tatsächliche Leistungsfähigkeit berücksichtigt und nicht überdimensionierte STW-Werte nimmt, deren Potenzial man nicht Mal zur Hälfte ausreizen kann). Plus das Plus an Individualität. Und der Preis ist für einen Kleinserienrahmen dieser Qualität im Vergleich mit anderen Stahlanbietern tatsächlich eher ein Schnäppchen.

  • Spätestens seit ich weiß, daß es von Truvativ einen Adapter von BB30 auf BSA gibt, löst der Rahmen auf mich einen ziemlich heftigen Habenwollen-Reflex aus…

    E.

  • Klar gibt es auch Nischenanbieter im Carbonbereich, bei denen man seine Individualität ausfahren kann. Aber z.B. einen Mittelklasse-Focusrahmen, den 10.000 Leute fahren, mit einem Stahlmodell zu vergleichen, das vielleicht nur 100 Mal gebaut wird, hinkt einfach ein bisschen, insbesondere bei der Preisdiskussion. Mir geht es nicht um Werkstoffe, sondern um den Unterschied von Massenproduktion und Kleinserie. Und einen hochwertigen Kleinserien-Carbonrahmen dürfte man auch nicht günstiger bekommen als das Condor Stahlmodell.

    Grüße
    Iwo

  • Was ist denn an einem super Kleinserienrahmen besser als an einem super Großserienrahmen? Ich fahre z.B. einen CAAD9 und kann mir nicht vorstellen, was besser daran wäre, wenn man weniger davon gebaut hätte? Der Preis jedenfalls nicht…

    Gruß ;-) svenski.

  • Nichts ist besser, aber darum geht’s ja auch nicht, woran soll man das messen? STW-Werte sind doch höchstens ein theoretischer Anhaltspunkt, der weder Fahrertyp noch -leistungsfähigkeit und Einsatzzweck berücksichtigt, sondern alle über einen Kamm schert. Das ist aus Marketingsicht sinnvoll, weil man ein leicht verständliches Kaufargument liefert, das Qualität mit STW gleichsetzt, was natürlich Unsinn ist. Übrigens wäre ein CAAD9 als Kleinserienrahmen deutlich teurer, geschätzt 25-40%. Aber lassen wir das, diese Grundsatzdiskussionen finde ich schon in diversen Radforen fruchtlos. Soll doch jeder fahren, was er/sie möchte ;o)

  • Na, da bin ich ja froh ;-) Und fahre weiter auf dem 35 Jahre alten Mercier zur Arbeit, so einen unbequemen Stahlrahmen mit 75,5° Sitzwinkel – Kriterienrenner – hältst Du nicht für möglich. Und bau mir den eigentlich zu großen Raleigh aus 501 wieder auf, weil der mal wirklich bequem ist. Herrlich, wenn man sich an keine Regeln halten muss :-)
    Eigentlich hatte ich ja nur sagen wollen, dass ichs nicht ganz verstehe, wenn einer einen Stahlrahmen so baut, dass er annähernd das kann, was andere Materialien eher besser können, anstatt ihn so zu bauen, dass die Möglichkeiten des Materials optimal zur Geltung kommen. Aber das ist ja auch eine ganz theoretische Diskussion, man müsste das Ding mal fahren und sich eine Meinung machen. Vielleicht ist es ja auch die Offenbarung ;-)

    Und ganz nebenbei mal ein großes Lob für das tolle Blog hier!

    entspannten (lösungsgeglühten) Gruß, svenski.

  • Pingback: ruay

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