Bi-Laminate: Der Trend geht zur Fake-Muffe

Es gibt geschweißte, gemuffte und muffenlos gelötete Stahlrahmen. Und es gibt Bi-Laminate.

Kennt Ihr nicht? Laienhaft ausgedrückt bezeichnet Bi-Laminate (Bilaminate) ein Stilelement im Rahmenbau, bei dem muffenlos gelötete Rohrenden durch „Überstülpen“ (und Verlöten) einer muffenartig gestalteten Hülse eine Muffenanmutung bekommen, ohne wirklich gemufft zu sein. Ääääh, was? Kapiert, nein? Dann schaut Euch einfach die Fotos mit unlackierten Rahmen an und Ihr wisst, was ich meine. Die Lackierung gibt dann der Verbindung den verblüffenden Kombinationslook aus sanftem Fillet Brazed mit härterer Muffenkante.

Bi-Laminate von Gallus:

Bi-Laminate von Goodrich:

Das Ganze ist primär ein Gestaltungselement ohne tragende Funktion und erfährt gerade eine klitzekleine Renaissance. Laut Gerüchten ist diese Technik angeblich nach dem 2. Weltkrieg entstanden, als es einfach zu wenig Basismaterial gab, um Muffen herzustellen. Also nahm man einfach irgendwelche Bleche, gab Ihnen einen Muffenlook und verzierte die Fillet Brazed Rohrenden damit.

Das bietet für Rahmenbauer natürlich eine schöne Spielwiese, auf der man sich richtig austoben kann, ohne die rahmengeometrischen Einschränkungen der Muffenbauweise beachten zu müssen. So lassen sich auch moderne Sloping-Geometrien nutzen und mit einem Hauch „Muffenkante“ verfeinern, zum Beispiel so:

Bi-Laminate von Vogel:

Bi-Laminate von Feather:

Bi-Laminate von Icarus:

Übrigens: In dieser Flick-Galerie gibt es einen wunderbar restaurierten Bi-Laminate-Rahmen von Claud Butler zu bestaunen.

Bleibt für jeden Maßrahmenkunden nur noch die Frage zu klären: „To Bi-(Laminate) or not to Bi-(Laminate)?“

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