650B: Neuer Hype, alter Hut

Manchmal reibt man sich schon verblüfft die Augen, wenn man den Hype um gewisse technische Entwicklungen sieht.

Eine aktuelle Sau, die beispielsweise als Innovation durchs MTB-Dorf getrieben wird, sind Laufräder in 650B – ganz abgesehen davon, dass schon Randonneure in den 40er Jahren diese Laufradgröße hatten bzw. die ersten Clunker-MTBs in den 80ern.

Möglicherweise bietet 650B tatsächlich Vorteile gegenüber 26 Zöllern und 29ern und mit Sicherheit gibt es Menschen, die mit diesen Vorteilen tatsächlich etwas anfangen können. Und irgendwie ist Vielfalt ja eine schöne Sache. Aber nachdem etwa die 29er Welle gerade erst nach Europa geschwappt ist und auch kleinere Hersteller neue 29er Modelle auf den Markt gebracht haben, muss man sich schon fragen, ob das alles jetzt hinfällig wird oder wirklich eine wichtige Ergänzung darstellt. Und man muss sich fragen, wie viele so genannte „Standards“ die Branche wirklich braucht.

Aber was soll’s. Ich habe mich ein wenig umgesehen und entdeckt, dass Serien-MTBs in Stahl mit 650B noch ziemlich rar gesät sind. Einige Rahmenbauer sind schon auf den Zug aufgesprungen, aber an stählernen Produktionsrädern habe ich auf die Schnelle nur eins gefunden. Aber das dürfte sich, wie bei jedem marketing-getriebenem Thema, mit Sicherheit ziemlich schnell ändern.

Hier also das Soma B-Side Hardtail mit Tange Prestige Hauptrahmen, Slider-Ausfallenden, S-Bend-Hinterbau und einem eher unattraktiven Gusset am Steuer-/Unterrohr. Das B-Side eignet sich für 80-100mm Federgabeln, kann aber auch mit Starrgabel gefahren werden. Den Rahmen bekommt man für 480 Dollar (= 365 Euro), für die Starrgabel werden 120 Dollar (= 90 Euro) fällig.

 

 

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