Paris liegt mitten in London: Condor Paris

Es ist schon einige Monate her, dass ich mich als Fan der Bi-Laminate Rahmendesign-Technik geoutet habe. Nur wenige Rahmenbauer weltweit setzen diesen Design-Kniff ein, das mehr ästhetische als konstruktive Bedeutung besitzt.

Der manuelle Aufwand bei der Herstellung und „Heirat“ der Fake-Muffe mit dem Rahmen machen einen Einsatz bei Produktionsrahmen wenig lukrativ – ganz abgesehen davon, dass man erst Mal genügend Bi-Laminate-Käufer selbst für eine Kleinserie finden muss.

Condor Cycles tut es, zumindest so ähnlich. Sie bringen mit dem Condor Paris einen Straßenrahmen (Paris Road) und Singlespeedrahmen (Paris Path), der sich konstruktiv an Entwicklungen von Paris Cycles in den 40er Jahren orientiert. Warum und welche Beziehung zwischen Condor und Paris bestand, erfährt man in einem spannenden Artikel zur Geschichte der beiden Marken und Markengründer.

Das historische Konstruktionsprinzip mit muffenlos gelötetem (Fillet Brazed) Stahlrahmen und Bi-Laminate Details am Steuerrohr wurde 1:1 übernommen. Mit Dedacciai SAT 14.5 kommt allerdings ein moderner Rohrsatz zum Einsatz, der überraschenderweise nicht von Reynolds stammt. Das dürfte aber wohl daran liegen, dass Condor seine Rahmen primär in Italien bauen lässt.

Das Rahmenset mit Doppelbrückengabel, weiteren kunstvollen Details und aufwändiger Lackierung ist für erstaunlich günstige 999 Pfund (= 1.150 Euro) zu haben – insofern man einen der 30 Rahmen ergattert, die nur pro Jahr hergestellt werden.

Wer’s gerne in bewegten Bildern hat, erfährt in bisschen in folgendem Video zur Bi-Laminate-Heirat mit dem Rahmen.

Condor Paris from Condor Cycles on Vimeo.

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