Die Nachricht, dass es in diesem Jahr keine European Handmade Bicycle Exhibition geben sollte, machte mich zugegebenermaßen nicht besonders glücklich. Schließlich war sie in ihrer Art die einzige Handmade-fokussierte Bike-Messe mit einer derartigen Ausstellerbreite – und das in ganz Europa.
Die Messen in Berlin (Berliner Fahrradschau, VeloBerlin) in diesem Frühjahr konnten in punkto Handmade-Präsenz lange nicht mithalten (was natürlich auch nicht Teil der Veranstaltungskonzepte war), wenn ich auch der Berliner Fahrradschau ein gutes Maß an Ausbaupotenzial bescheinigen würde. Und auch der konzeptionell gute Ansatz von Freiburg Collective muss nach der zurückhaltend besuchten Erstauflage zeigen, ob er von Publikum (und Ausstellern) bei einer Zweitauflage besser angenommen wird.
Deshalb freut es mich umso mehr, dass es 2012 wieder eine EHBE geben wird. Netterweise durfte ich am Samstag bei einem Treffen mit diversen Rahmenbauern anwesend sein, bei dem die Zukunftschancen und Optimierungsmöglichkeiten für die EHBE diskutiert wurden und bei dem ich aus der Distanz des neutralen Beobachters meinen Senf dazu geben durfte.
Tenor: Die EHBE muss und kann leben, wenn’s sein muss mit weniger Ausstellern, aber weiterhin klar umrissen als konzentrierter Kernevent in Deutschland rund ums Thema „Maßrahmen bzw. Handmade Bicycle“. Die Handmade-Subshows auf anderen, breiter aufgestellten Events sind mit Sicherheit sinnvoll und zu begrüßen, können aber keine spezialisierte Handmade-Veranstaltung mit persönlichem Flair ersetzen. Und auch mehrere Handmade-Events können der Rahmenbauer-Szene nur gut tun.
Nach diesem klaren Votum aller Teilnehmer starten Indra und Ingo von 2SoulsCycles nun mit den konkreten Planungen. Der frühe Zeitpunkt der Entscheidung entschärft das Timing und die Ausarbeitung der Feinkonzeption etwas. Klar ist: die EHBE wird im Frühjahr 2012 in Schwäbisch Gmünd stattfinden. Im Übrigen wurde auch beschlossen, die Aussteller künftig enger in die Planung einzubinden und die Information zu Planungsfortschritten und Programminhalten zu intensivieren.
Klingt super. Und bleibt abzuwarten, wie die potenziellen Aussteller darauf reagieren werden. Mich würde es freuen, wenn es klappt, auch mit „nur“ 40 Ausstellern statt 100. Der Anfang ist gemacht für die EHBE Reloaded 2012. Wie’s weiter geht, erfahrt Ihr hier … und hier … und hier … und hier.
spezi light sagt:
Finde ich grundsätzlich gut, aber warum unbedingt Schwäbisch Gmünd? Klar die Veranstalter wohnen ums Eck, aber eine Stadt die wenigstens ein bißchen mehr Radaffinität besitzt wäre wirklich wünschenswert und würde auch für mehr Besucherzahlen sorgen, wobei genau das nicht erwünscht ist…
Iwo sagt:
Ich glaube nicht, dass die Stadt zwangsläufig ein Erfolgsgarant ist. Freiburg Collective hat in einer DER Bikestädte Deutschlands stattgefunden und kaum jemand war da. Ich denke, dass echte Handmade-Interessenten für eine solche Messe auch gern ein paar Kilometer fahren, vorausgesetzt, das Konzept und die Ausstellerliste sind spannend genug. Warum findet die Eurobike als weltweit größte Bikemesse im Niemandsland in Friedrichshafen statt?