Das ThyssenKrupp steelworks ist jetzt seit ungefähr einem Jahr erhätlich. In der Community gab es sehr unterschiedliche Meinungen zu dem Stahlbike der besonderen Art. Die Formgebung kann man mögen – oder nicht. Auch wurde die Frage heiß diskutiert, ob sich ein klassisches Stahlrad nicht doch noch „besser“ (i.d.R. gemeint subjektiv komfortabler) fährt.
Die Frage, die sich mir insbesondere gestellt hat: Wenn man schon so viel Zeit, Geld und Aufwand in die Entwicklung eines Halbschalenstahlrennrads steckt, warum geht man nicht noch die Extrameile und stellt die Gabel auf die selbe Art und Weise her? Das hätte dem Projekt meiner Meinung nach gut zu Gesicht gestanden. Die Gabel hätte bestimmt auch als Nachrüstlösung für einige Stahlenthusiasten, die aktuell Carbon-Gabeln an ihrem (Custom-) Rad fahren, getaugt.
Was ist Eure Meinung? Würdet Ihr das steelworks gern mal Probe fahren?
Johannes sagt:
Ich denke, beim Fahrrad ist es wichtiger, wie es sich fährt als wie viele Effekte der Werbefilm dafür benutzt. Der Informationsgehalt des Films ist jedenfalls äußerst gering.
Warum soll Stahl in einer für Carbon angepassten Form sinnvoller sein als Stahl in der seit Jahrzehnten bewährten Form?
Warum so viel technischen Aufwand mit Pressformen für die verschiedenen Größen treiben?
Die Erfahrung jedenfalls zeigt, dass alle Versuche, einen (Stahl-)Rahmen zu verbessern durch ungewohntes Design, gescheitert sind. Das wird der nächste sein.
Hauptsache mal was anders machen, ist nie ein guter Ansatz, sage ich als Designer.
uphill:attack sagt:
hi, naja:
– optisch überzeugt es mich nicht – sieht eher aus wie die prototyp-versuche aus den 90ern.
– technisch? hier wären tests aufschlussreich. aber ich denke eher, dass ist ein „geistiger“ erguss eines ingenieurs, der zu viel zeit hatte.
fazit: da nehm ich lieber ein stelbel, standert, etc. oder ein kocmo titan rahmen.
Regnetsdahinten? sagt:
Es muss ja nicht immer alles klassisch sein und Vielfalt finde ich prima. Aber nachdem ich mich damals ein wenig vom Marketing anfixen habe lassen (taditioneller Stahlproduzent baut modernes Stahlrahmenrennrad), sieht das halt wie ein moderner Carbonrahmen aus – stabiler aber dafür auch schwerer? Und für den aufgerufenen Preis bekommt man auch ganz andere Sachen…
max sagt:
Interesante Mutmaßungen angesichts wenig Wissen über die Herstellung und Stahleigenschaften des Rahmens zu haben.
Könnte Additive Manufacturing mit Wärmenachbehandlung sein mit allen kreativen Möglichkeiten auch für MTBs.
Was wisst Ihr darüber?
Viel Grüße und schönes & gesundes Neues Jahr an alle.
Max
Mirja sagt:
Aus dem 3D-Drucker kommt das Rad nicht. Fahrräder oder Einzelkomponenten, die additiv gefertigt wurden sind (bis jetzt) noch leicht erkennbar durch bionische Strukturen und Formen. Hier wird dank Topologieoptimierung das Leichtbaupotential voll ausgenutzt. Bisher habe ich da aber noch nichts in Serie auf dem Markt gesehen, außer ein paar fancy Prototypen.
Lasse mich aber gerne eines besseren belehren .
Max sagt:
Ist doch eine Halbschalen- Konstruktion. Lasernähte und neue Stahlsorte für die Umformbarkeit.
Gruß Max
Johannes sagt:
@Mirja: »Leichtbaupotential voll augenutzt«? Nun ja, schau mal hier: https://meerglas.org/blog/8-2-kg-sportif-randonneur/ – dazu nicht nur für Sonnenschein und gute Straßen.
Ernst sagt:
Ich werde es auf jeden Fall mal Probe fahren. Ich finde es allerdings nicht ästhetisch und die Schweissnaht vom Unterrohr zum Tretlagergehäuse (zu sehen auf https://steelworks.bike/de unter „“Performance“) ist hoffentlich nicht ernst gemeint . :-)