Selberbruzzeln statt Kaufen: (K)eine Chronologie des Scheiterns

Einen Fahrradrahmen selbst zu bauen ist zwar eine erstrebenswerte Vorstellung für mich, kommt aber – dank zweier linker Hände – auf gar keinen Fall in Frage. Das wäre dann doch zu riskant für mein eigenes Leben und das anderer Verkehrsteilnehmer. Ganz abgesehen von einem Ergebnis, das vielleicht dem Glöckner von Notre Dame oder Dr. Frankenstein gefallen würde.

Es gibt aber andere Menschen abseits des professionellen Rahmenbaus, die das ganz anders sehen. Und die nicht nur den entsprechenden Ehrgeiz entwickeln, sondern auch die notwendigen Fertigkeiten mitbringen, selbst zumindest gelegentlich zum Rahmenbauer zu werden.

Was das bedeutet und wozu das führen kann, ist im fantastischen Selberbruzzler-Thread des Bike-Forums unter BIKEBOARD.AT zu lesen und zu sehen. Der Thread startete erst im September 2010 unter dem martialischen Claim „Tod den Fahrrädern von der Stange“, den ich so zwar nicht unterschreiben würde, der aber sicher auch dazu dient, die erste Angst vor der drohenden Herausforderung zu besiegen.

Oder mit eigenen Worten des Thread-Initiators: „Thema dieses Threads ist, die Entstehung (oder das Scheitern) eines Fahrradrahmens zu dokumentieren und all das dazu gehörige Wissen und die Erfahrungen, die bei solch einem Projekt entstehen zu sammeln bzw. euch dabei einzubinden das fehlende Wissen, Ideen und Anregungen zusammen zu tragen.“


Diese Chronologie einigermaßen aussagekräftig zusammenzufassen, habe ich nach kurzer Überlegung aufgegeben, denn inzwischen sind die Beteiligten schon auf Seite 92 angekommen. Lest und sehr einfach selbst, was bisher geschah und was sich aktuell tut. Zwei Dinge möchte ich dann doch noch besonders herausheben:

  1. Den besonders freundlichen und konstruktiven Umgangston im Thread, der sich wohltuend von vielen anderen Foren unterscheidet und der das Lesevergnügen enorm steigert.
  2. Den Einstieg von zwei Maßrahmenbauer-Profis (Georg Blaschke aka Gebla und Ulrich Vogel aka Vogel Rahmenbau), die durch persönliche Motivationshilfen und sachdienliche Hinweise zum „Scheitern des Scheiterns“ beitragen.

Blättert Euch am besten Stück für Stück durch, es ist auch für weniger Ambitionierte eine spannende Reise in die Komplexität des manuellen Rahmenbaus, die man dem Endergebnis oft eben nicht auf den ersten Blick ansieht.

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