Nicht dass man krampfhaft darauf rumreiten müsste und dass man deshalb einen Maßrahmen bestellen müsste. Aber erwähnenswert ist es schon, weil äußerst selten: Hartley Cycles aus London ist weiblich.
Caren Hartley hat aber eben nicht deshalb den Preis des besten Utility Bike beim diesjährigen Bespoked Event gewonnen, sondern weil sie es schlicht und einfach drauf hat.
Der beste Beweis ist eben der preisgekrönte „Demi Porkeur“ aus Reynolds 931 Edelstahl, bei dessen Anblick mir ein Satz meines ersten Chefs einfällt, der mich vor rund 20 Jahren mit Aussagen wie „Symmetrie ist die Ästhetik des kleinen Mannes“ und anderen Verschrobenheiten quälte.
Aber tatsächlich: der grandiose, asymmetrische Dreifach-Plattengabelkopf und die artverwandten Sitzenstrebenbrücken zeigen, dass es nicht immer symmetrisch sein muss, um eine gewisse Funktion zu erreichen. Und dass diese Asymmetrien dem Auge durchaus guttun. Und vor allem: eine gewisse Unterscheidung zu den üblichen Bauweisen kann ohnehin nie schaden.
Das Schöne an diesem Bike ist, dass es nicht nur ein Showbike ist, sondern dass es für einen echten Kunden gefertigt wurde, der diese Besonderheiten zu schätzen weiß. Schade nur, dass die Mehrzahl der Kunden doch eher dem Mainstream anhängt. Andererseits: wenn das Besondere zur Normalität wird, kann man es sich auch gleich sparen.
Fazit: Sehr vielversprechendes Debüt. Bitte mehr davon! Was auch als Aufruf an die geneigte Kundschaft zu verstehen ist.
cebee sagt:
Aha, und der Kunde ist auch asymmetrisch? ;-)