Alex macht Überstunden bzw. nutzt die Zeit bis zum Rückflug, um ein paar Dinge zu richten und ins Lot zu bringen. Hier der letzte Bericht (vom Samstag) aus Frome:
Tag fünf von vier? Ganz genau!
Andrew hatte mich am Freitag wohl ganz bewusst etwas ausgebremst, damit ich möglichst entspannt beim Löten bin. Dadurch hat es zwar sehr lange gedauert bis ich fertig war und dementsprechend spät, aber ich denke das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen. Die letzte Etappe, d.h. den Rahmen zu vermessen, plan zu fräsen sowie zu richten konnte aber beim besten Willen gestern nicht mehr erledigt werden. Durch meinen sehr späten Rückflug bestand aber die Möglichkeit bestand, das einfach noch heute Morgen/Mittag zu erledigen.
Bisher hatte ich mir, ehrlich gesagt, nie wirklich Gedanken darüber gemacht, wie stark der Verzug durch das Löten oder leichte Positionsfehler in der Rahmenlehre sein kann und Ja, er ist mehr als nur ein paar Zehntel Millimeter.
Die Abweichung des Steuerrohrs zur Rahmenhauptebene waren z.B. ganze vier Millimeter. Welche hübschen Werkzeuge man zur Korrektur dieser Abweichung benötigt, werde ich nicht zeigen, aber brachial trifft es vielleicht. Erschwerend kommt nämlich hinzu, dass die Rohre einen sehr großen Außendurchmesser haben und dementsprechend steif sind. Andererseits soll der Rahmen auch die Basis für ein Lastenrad sein. Dies ist übrigens auch die Erklärung für die riesigen Ausfallenden für das Hinterrad. Dort soll später ein Gepäckträger montiert werden, der für mindestens 100kg ausgelegt ist, und an die unteren zwei Löcher wird ein Fahrradständer montiert.
Bei den Ausfallenden bin ich auch gleich bei der nächsten „kleineren“ Abweichung. Die Einbaubreite sollte bei 113mm liegen und war beim ersten Maßnehmen bei 107mm, d.h. ein ordentlicher Verzug von 6mm in Richtung Innenseite.
Mit Andrew`s Hilfe war es aber überhaupt kein Problem die Sache wieder ins Lot zu bringen. Nach dem Einsatz von weiterem schwerem Werkzeug war der Rahmen perfekt gerade, in Englisch auch „as straight as an arrow“ bezeichnet.
Das Finale war dann noch meine Unterschrift auf dem von mir hergestellten Rahmen, damit er identifiziert werden kann, so lange er noch nicht gestempelt wurde. Gestempelt wird er übrigens mit dem Datum, an dem er schlussendlich fertig war, d.h. 010213 UND dann mit meinen Initialen AC.
Während ich diesen vorerst letzten Bericht schreibe, sitze ich im Zug Richtung London und bedanke mich recht herzlich für die Aufmerksamkeit, die ganzen Komplimente und vor allem bei meiner Frau. Vielen Dank Maria, dass Du mich ermutigt hast vor ein paar Wochen diesen Kurs zu machen!
Alexander Clauss
PS: Solltet ihr euch direkt bei mir bedanken wollen oder weitere Fragen haben: portuspf(at)gmail(dot).com
PPS: Ich wollt euch anderweitig erkenntlich zeigen? Unterstützt doch einfach unsere soziale Fahrradwerkstatt in Pforzheim!
http://www.facebook.com/PortusFahrradfuersorge
Viel Spaß mit dem Rest der Bilder!
Zuguterletzt möchte ich mich auch noch bei Alex für die tollen Berichte und Fotos bedanken – das war eine erstklassige Bereicherung für das Stahlrahmen-Blog!
Für Technikfreaks gibt es übrigens noch einen passenden Thread im Rahmenbauforum.
Außerdem habe ich beschlossen, die Einnahmen aus meinem Biketeile-Resterampenverkauf (inkl. der nicht verkauften Teile als Bastelobjekte für die Werkstatt oder Kaufobjekte für den nächsten Bike-Flohmarkt) plus 25% der Werbeeinnahmen aus diesem Jahr an Alexens Bikeprojekt in Pforzheim zu spenden. Dort dürfte alles bestens aufgehoben sein.
Patrick sagt:
Hey Alex, ich gratuliere dir!
Und wirst du den Weg weitergehen, und probieren, als Rahmenbauer Fuß zu fassen??
Es könnte/sollte ruhig mehr geben :D
Hast du abgesehen von den Ketten- und Sitzstreben, die du ja im Kurs gebogen hast, schon Erfahrung im Biegen von Rohren????? (hätte da evtl. Interesse dir beim üben zu „helfen“ – also ob du etwas für mich biegen könntest meine ich :P )
Coole Sache auf jeden Fall, dass du den Kurs gemacht hast!
lg Patrick