Das Stahlrahmenrennrad ist tot – lang lebe das Stahlrahmenrennrad. Die meisten Stahlrahmenfahrräder heutzutage sind Gravel-Bikes, Touring-Räder oder MTBs. Das Rennrad verschwindet mehr und mehr in die Nische und in die Custom-Ecke. Trotzdem wollen wir mal wieder eine kleine Übersicht geben, was aktuell verfügbar ist.
8bar – Mitte
Das 8bar Mitte ist kein klassisches Rennrad – das war der leider nicht mehr weiter geführte Kronprinz. Das 8bar Mitte bietet allerdings eine flexible Plattform, auf der man sich ein Rennrad aufbauen kann. Der in Taiwan gefertigte Rahmen verfügt über viele Anlötpunkte, wodurch er nicht so klassisch clean wirkt, aber viele Optionen für Schutzbleche, Gepäckträger und Halter bietet. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist wirklich herausragend.
Big Forest Frameworks
Einer der Custom-Rahmenbauer, der nach wie vor viele Rennräder zeigt, ist Big Forest Frameworks. Da die Rahmen individuell gebaut werden, ist so gut wieder jeder Herzenswunsch realisierbar. Die Rahmen kommen aus Potsdam – und wenn man gern möchte, kann man sich den Rahmen im Rahmen eines Kurses auch selbst zusammenlöten.
Cicli Bonanno
Cicli Bonanno ist ein weiterer Custom-Rahmenbauer, der viele Rennräder für seine Kunden baut. Bei Bonanno gibt es vorkonfigurierte Modelle, die dann auf den Fahrer oder die Fahrerin angepasst und maßgebaut werden. Bonnano verbindet klassischen italienischen Rahmenbau mit modernen Eigenschaften (wie komplett integrierter Kabelführung).
Cinelli – Nemo TIG
Die Italiener von Cinelli haben mit dem Nemo TIG (englisch für WIG-geschweißt) ein Modell im Angebot, das sie über die Jahre kontinuierlich weiterentwickelt haben. Es wird komplett in Italien hergestellt und kann in einer Vielzahl unterschiedlicher Farben und Ausstattungsvarianten konfiguriert werden. Das Rad hat Oversized-Rohre und klassisch modernen Eindruck.
Dlouhy Cycles
Dlouhy Cycles haben einen Vogel – Mario. Weil die Marke Vogel für Fahrräder aber schon vergeben, musste Jan mit seinem Nachnamen herhalten. Der Vogel prangt jetzt stolz auf dem Steuerrohr der in der Regel äußerst bunten und ausgefallenen Räder der Leipziger. Wer auf äußerst extravagante Designs und ungewöhnliche Details steht, wird bei den Rahmenbauern von Dlouhy Cycles fündig.
Patria – EOS
Muffen, schlanke Rohre, Stahlgabel – aber mit Scheibenbremse – auch das gibt es neu als Rennrad – in diesem Fall von Patria. Danke an Jens für die Ergänzung!
Repete – R3
Die Künstler aus Tschechien schaffen Rennradträume aus Stahl. Das R3 ist das absolute High-End-Modell von der Prager Luxusschmiede. Repete hat das wahrscheinlich schönste Stahlausfallende der Welt. Große Rohrdurchmesser und komplett intern verlegte Kabel sorgen für den modernen Look.
Ribble 725
Ribble gehörte nie zu den cool Kids. Mit dem 725 haben sie aber nach wie vor ein recht respektabel bepreistes Stahlrennrad im Portfolio.
Ritchey – Logic
Das Ritchey Logic ist ein absoluter Klassiker. Nach wie vor verfügbar als Felgenbrems-Variante (aber auch als Disc) kann man sich eine echte Ikone moderner Stahl-Rennradgeschichte aufbauen. Kein Firlefanz – nur das Nötigste.
Sour – Clueless
Das Clueless ist kein klassisches Rennrad – eher ein Allroad Bike (irgendwas zwischen Gravel Bike und Rennrad). Von den Dresdnern wird es aber später in diesem Jahr noch ein Brevet-Rennrad geben (munkelt man). Das Schöne an den Rädern: sie sind noch bezahlbar und komplett in Deutschland hergestellt.
Standert – Triebwerk
Standert ist eine der wenigen verbliebenen Marken, die ein echtes Rennrad-Modell mit Race-Geometrie auf dem Markt haben. Das Triebwerk ist schon so etwas wie ein moderner Klassiker und der Traum so mancher Radlerinnen und Radler. Das Triebwerk ist sowohl als Disc als auch als Felgenbremsen-Modell verfügbar. Der Preis ist zwar nicht günstig – dafür kann man sich aber des Coolness-Faktors sicher sein.
Veloheld – Icon
Das Veloheld Icon ist das Rennrad-Modell des Dresdner Fahrradherstellers. Hergestellt wird das Modell in Leipzig, weshalb der Preis etwas höher ausfällt als die in Taiwan hergestellten Modelle der Fahrradmarke. Das Ausfallende wird 3D-gedruckt – ansonsten kommt das Rad eher klassisch daher und begeistert durch die schlichte Eleganz.
Jens sagt:
Wow! Und danke für diese Übersicht.
Ich würde noch das ergänzen:
http://www.patria.net/produkt/eos-endurance-rennrad/
Johannes sagt:
Fast alle haben keine Stahlgabel — sind das denn Stahlrennräder im eigentlichen Sinn? Wo es sogar das Cinelli Super Corsa nicht mehr zu geben scheint, muss man wohl doch zum Rahmenbauer gehen.
Johannes sagt:
Oh, ich muss mich korrigieren: https://www.cinelli-milano.com/collections/supercorsa — »the world’s most famous classic italian racing bike«
Aber zum Rahmenbauer kann man trotzdem gerne gehen ;)
Anton sagt:
Da gibt es aber schon noch eine ganze Menge mehr, z.B. bei den Nordamerikanern, vor allem, wenn man Endurance-Rennräder dazuzählt. Die üblichen Verdächtigen wie Soma (Smoothie, Fog Cutter, Pescadero), evtl. Surly, All-City Zig Zag, Marinoni (da Zähle ich 3 Rennstahlrahmen + Varianten, ohne die Bahnräder und verwandtes), als Exoten vielleicht Rivendell Roaduno und die Rene Herse und unzählige kleine Rahmenbauer (z.B. Mariposa) …
Jens sagt:
@Anton:
Ja, gibt es.
Mir genügen die, die auch in DE relativ leicht/ einfach verfügbar sind.
Und da ist gerade das Patria Eos relativ weit vorn als Basis für einen (myDream-) Build.
Anton sagt:
Crust Bikes gibts dann auch noch, auch wenn die viel Platz für Reifen haben, sind da schon ein paar Rennräder dabei, z.B. EPO, Lightning Bolt, Malocchio, …
Andi sagt:
Hier noch ein Stahl-Rennrad: https://raketerad.de/fahrraeder/rakete-rennrad/
Peter sagt:
Norwird Skagen?
Peter sagt:
Sorry: Norwid Skagen