Berliner Fahrradschau Spätlese

Die Berliner Fahrradschau ist zwar schon ein paar Tage vorbei, aber „leider“ hatte ich Urlaub und deshalb keine Zeit, meinen Messebericht aufs digitale Papier zu bringen.

Nach meinen letztjährigen Besuchen auf der EHBE in  Schwäbisch-Gmünd als ziemlich reinrassiger Handmade-Show und der Eurobike als Hardcore-Massenevent war ich gespannt, was mich in der Berliner STATION erwarten würde. Kurz und knapp vorab: Ich wurde nicht enttäuscht.

Location: Die beiden Hallen waren wirklich top. Zum Einen als Ausstellungshalle mit relativ einheitlichen Bedingungen für alle Aussteller und zum Anderen für die Besucher mit guter Übersicht, Platz zum Rangieren und für ein ausführliches Schwätzchen auf den Messeständen. Und zum Dritten als Action-Halle für die BMX-Artisten bzw. als Testhalle für kleine Probefahrten. Insgesamt einfach ein cooles Plätzchen mit viel Charme, der wie die Faust aufs Auge zum Thema Fahrrad passt.

Aussteller: Hier wußte man natürlich schon über die Ausstellerliste, was einen erwartet. Besonders erfreulich für mich, dass auch viele Rahmenbauer bzw. kleine Bikeunternehmen und Newcomer anwesend waren, die sich besonders gerne mit Stahlrahmen auseinandersetzen. Ich hätte zwar gerne noch mehr davon gesehen, aber für einen Messetag war das mehr als genug, wenn man ein paar ernsthaftere Gespräche führen wollte.

Publikum: Bunt gemischt von der Radkurier- und BMX-Szene bis zum Senioren-Ehepaar auf der mutmaßlichen Suche nach einem Trekkingbike, wenn auch der Fokus subjektiv schon auf Singlespeedern und Fixies lag. Aber das dürfte in der Bikestadt Berlin auch nicht so überraschend sein.

Highlights: Insgesamt noch Mal die echt angenehme Atmosphäre in charmanter Location. Die Retroecke mit MTBs, Tandems und anderen Rädern aus den 80ern. Dazu natürlich das Eventbike von Seven Cycles, das einem nicht nur bei genauerer Betrachtung die Luft aus den Lungen trieb. Wenn ich auch sagen muss, dass ich einen anderen Rahmenbauer für diese Aktion auf diesem Event passender gefunden hätte, der vielleicht nicht ganz so das Highest-End-Segment darstellt. Auch toll: das Team inkl. leckerem Catering mit richtig netten Leuten, was auf Bike-Events leider nicht unbedingt die Regel ist.

Kurioses: Den größten Schmunzler verursachte bei mir der Thule Messestand (von dem ich leider kein Foto habe). Die beiden kessen, Eurobike-kompatiblen Hostessen wussten wohl auch nicht genau, welche üble Laune des Schicksals sie in diese Halle verbannt hatte und wirkten wie ein leicht überstylter Fremdkörper.

Kritik: Nicht viel, vielleicht nur der Schalldruck, den die permanente Musikbegleitung bei den BMX-Fahrern erzeugte. Jaja, das muss natürlich sein, machte allerdings (nicht nur) an benachbarten Ständen ein normales Gespräch ohne Halsschmerzen kaum möglich.

Was mir sonst so aufgefallen ist, findet Ihr in meinen Flickr-Fotos. Außerdem werde ich demnächst eine kleine Umfrage unter Ausstellern starten, ob und inwiefern sich die Messe in konkreten Verkaufszahlen niedergeschlagen hat, sei es in Form von Verkäufen der Messeräder, Bestellungen oder konkreten Kaufabsichten. Denn Präsentieren und Steigerung der Markenbekanntheit ist im Grunde nur sinnvoll, wenn spätestens danach auch etwas der Rubel rollt.

In diesem Sinne: wenn die Ausstellerliste wieder so interessant sein sollte, bin ich im nächsten Jahr sicher wieder dabei.

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