Was man nicht alles zu wissen glaubt, wenn man meint, ein gutes Körpergefühl zu haben und sich überhaupt ein bisschen mit dem Radfahren auszukennen.
Weit gefehlt, der Ergo-Check bringt es an den Tag, wie krumm, schief und bucklig man wirklich ist. Und vor allem: wie ungeheuer daneben man mit seinen bisherigen Radgrößen und -geometrien lag. So geschehen gestern bei fratelli cycle in Holzgerlingen bei Stuttgart.
Nicht nur, dass mein linker Arm scheinbar 3 cm kürzer ist als der rechte (was einige Probleme bei der Wahl der korrekten Rahmenlänge inkl. Vorbau und Lenkerauswahl erklärt). Auch die notwendige Erkenntnis, dass es für mich ab heute mit Produktionsrahmen und Standardgeometrien ein Ende haben dürfte, war ein wenig verblüffend. Denn wie sich herausstellte, waren meine bisherigen Rahmen zu hoch (Sitzrohr), zu lang (Oberrohr) und zu flach (Steuerrohr), kurz gesagt: grottenfalsch. Der mühsame Versuch, das alles über Vorbaulängen und Lenkerformen zu lösen, stellt sich im Nachhinein als klassische Sisyphus-Arbeit und schwacher Kompromiss heraus, die ein Maßrahmen mit einem Schlag über den Haufen geworfen hätte – ganz abgesehen vom Plus an Individualität.
Gut so, denn vielleicht ist es jetzt einfach Zeit für den kompromissfreien „Stahlrahmen fürs Leben“, der das Zwicken und Zwacken im langsam verfallenden Körper löst und den Spaßfaktor noch einmal deutlich erhöht.
Vielen Dank für diese etwas überraschende, aber sicherlich notwendige Erkenntnis an Guido und Lutz von fratelli cycle und für einen netten Nachmittag mit Espresso und Fachgesimpel zwischen italienischen Rennrädern vom Feinsten.
Urteil des Ergo-Checks: Äußerst empfehlenswert für alle, die ein Problem beim Radeln spüren, aber nicht wissen, woran es liegt. Und auch für alle, die glauben, alles richtig zu machen und das gerne überprüfen würden.
Hier ein paar Eindrücke:
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